Not all those who wander are lost.: Placencia... und der Weg dahin!

Früh morgens um 06.20 betrat ich also wieder die Fähre nach La Ceiba, das Festland, welche Überfahrt bedeutend ruhiger war als die Hinreise. In La Ceiba sprach ich ein polnisch-italienisches Pärchen an um ein Taxi zum Busterminal zu teilen, sie meinten jedoch das irgendwo ein Minibus fährt. So haben wir statt je 40 Limps nur je 8 Limps bezahlt, diese Fahrt dauerte jedoch ewigs, wir mussten auch noch umsteigen und die erparten 32 Limps haben einen Gegenwert von sagenhaften CHF 1.60! Die anschliessende Fahrt in einem (verhältnismässig) unglaublich komfortablen Bus von La Ceiba nach San Pedro Sula dauerte statt drei Stunden vier, was mich etwas nervös machte, da ich keine Ahnung hatte, wie lange die Grenze geöffnet hat. Einmal rasch umsteigen und schon sass ich im Minibus nach Puerto Cortez. Ich 'sass' da jedoch nicht alleine: ich musste tatsächlich einen zusätzlichen Sitzplatz für meinen Rucksack bezahlen! In Puerto Cortez stieg ich wieder um, diesmal in einen alten Chickenbus, in welchem jedoch auf einem riesigen Sony Flachbildschirm schnulzige Videoclips gezeigt wurden, unter anderem dieser (klick mich!). Ich fühlte mich schon etwas Zuhause, da ich mit Ausnahme von Tikal (kommt noch) an all diesen Orten war: Antigua, Atitlan, Semuc Champey... offensichtlich war der Bildschirm jedoch zu gross oder dessen Energieverbrauch zu hoch, mitten im nirgendwo ging gar nichts mehr und rote Flüssigkeit sprudelte aus dem Motor. Schade, schade! Wir haben dann eine halbe Stunde auf den nächsten Bus gewartet, sind eingestiegen und der Spassvogel von Kassierer wollte tatsächlich erneut Geld für die Fahrt an die Grenze! Hat er jedoch nicht gekriegt : )

Einmal kurz aus Honduras ausreisen, wieder nach Guatemala einreisen und auch die Grenze lag hinter mir, ich fühlte mich gleich wie Zuhause. Ich liebe Guatemala einfach, die Menschen sind soooooo freundlich! Im nächsten Minibus nach Puerto Barrios war ich nach 11 Reisestunden an meinem Zwischenziel angekommen, wo ich in einem billigen Hotel eincheckte und mich danach auf die (schlussendlich erfolgreiche) Suche nach leckeren Tacos machte.

Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hafen war ich bereit für die wohl feuchteste Bootsfahrt meines Lebens: nach einer Stunde kam ich nass bis auf die Knochen in Punta Gordo, Belize, an. Die zweistündige Wartezeit auf den nächsten Bus reichten tatsächlich nicht aus um wieder trocken zu werden. Nach der anschliessenden Busfahrt nach Independence habe ich dort in einem Supermarkt Ovomaltine entdeckt, die da zwar Ovaltine heisst. Ich konnte nicht wiederstehen und so habe ich abends eine köstlich kalte Ovo getrunken. Vorher erwartete mich nur noch eine kurze Bootsfahrt bis ich schliesslich an meinem Ziel ankam: Placencia!

Diese Halbinsel ist wunderschön: man hört auch, es handle sich dabei um den schönsten Ort in Belize. Es ist jedoch auch extrem langweilig und teuer da, ich fand gerade mal ein vernünftiges Hostel (vernünftig war vor allem der Preis). Lustig war, dass ich Herman the German auch hier wieder getroffen habe. Ich wollte jedoch schon nach einem Tag weiterziehen, da hat sich jedoch ein anderer Travelbuddy angekündigt, so bin ich noch geblieben, da Langeweile zu zweit mehr Spass macht. Die Chance auf einen braunen Body habe ich jedoch auch hier verpasst, dafür habe ich einen Schweizer Bäcker entdeckt. Man kann nicht alles haben!

So meine Lieben, das war jetzt meiner Meinung nach ein äusserst ausführlicher Beitrag, nachdem mir - vor allem von meinem lieben Dornschtigs-Grüppli - ausgerichtet wurde, dass ich immer weniger schreibe. Diese Kritik kam zu einem äusserst schwierigen Zeitpunkt, da ich in Placencia so gut wie gar nichts machen konnte, ich also auch so gut wie gar nichts zu schreiben habe.