Sonntag, 19. Mai 2013

Känguruh-Report Nummer 2


Sydney - Blue Mountains & Hunter Valley - Newcastle - Coffs Harbour - Byron Bay - Brisbane - Australia Zoo - Noosa & Hervey Bay - Fraser Island


Sydney verlangte organisatorisch alles von uns ab: wir wollten eigentlich in einem Hostel in der Stadt wohnen, mussten uns jedoch auch noch um ein sauberes und sicheres Plätzchen für unseren Bus kümmern. Die Herausforderung haben wir angenommen und mit Bravour gemeistert: nachdem wir eine Nacht auf dem sehr sehr schönen Campingplatz im Lane Cove River Nationalpark verbracht haben, durften wir unseren Camper für zwei Nächte auf dessen Parkplatz stehen  lassen. Vom Campingplatz in Sydneys City Center gelangten wir nach halbstündiger Fahrt mit dem Zug. Leider hat uns hostelbooker.com einen kleinen Streich gespielt: im Kartenausschnitt war unser Hostel falsch eingezeichnet. Es dauerte jedoch nur ca 1 1/2 Stunden und ein paar Fluchwörter bis wir endlich unsere Unterkunft in der Pitt Street fanden: wieder mal Hostelluft! In unserem Zimmer müffelte es gewaltig. Es ist jedoch immer erstaunlich, wie schnell man sich an so etwas gewohnt: jedes mal wenn wir wieder 'heim' kamen, war der Geruch weniger Thema.

Sydney gefiel uns von Anfang an super! Vor allem auch die Pitt Street, in der wir viel Zeit verbrachten. Sieht eigentlich aus wie das Bälliz, nur etwas grössere Hütten rund herum. Am ersten Abend hat uns Warren (wurde schon hier erwähnt) ausgeführt: zuerst in eine fancy 'Dreh-Restaurant-Bar' mit Blick über Sydney, danach in eine noch 'fancygere' Pool-Bar mit gratis Mojitos, anschliessend in eine wunderschöne Bar im Hilton und schlussendlich noch in eine übelriechende Backpackerbar mit Teppichboden und Drinks für AUD 4! Durch und durch ein schöner Abend. Sydney gefiel uns auch am nächsten Morgen immer noch super! Wir gingen auf grosse Stadtrundfahrt: Darling Harbour (wurde zu einem unserer Lieblingsplätze), der andere Harbour, ganz viel andere Orte, Bondi (wir waren jedoch schockiert darüber das man 'Bondäi' sagt und nicht 'Bondi', mit I! Wir wollen jedoch strickt weiterhin von BondI reden, gelingt uns aber nicht...) und so weiter: kurzum, wir waren quasi überall, auch am und auf dem Wasser. Ein australisches Highlight ist der Hang zu Superlativen und Gigantismen: mit Beruhigung haben wir zur Kenntnis genommen, dass das höchste Gebäude Downtowns 'well engineerd' und 'extremly stable' ist.

Bälliz


Ein etwas schütteres Bild von einer wahnsinns Aussicht.

Thank You, Warren!



Irgendein Franzose hat dieses Einkaufszentrum zum schönsten der Welt erkürt.

In der gelben Hütte war unser Hostel!

Das Kati hat sich einen Pol-Filter gekauft. 


Naaaaaaaa, wer weiss was das ist?

Jawohl, die wohl berühmteste Muschel der Welt. 


Bondi Biitsch.









Selbstüberschätzung. Nach 15 Wings lagen wir flach...


Aus der Grossstadt 'flüchteten' wir in die Berge, die berühmten Blue Mountains (wir haben sie jedoch nicht blauer als andere Berge empfunden). Die Aussicht auf Wälder, so weit das Auge reicht, war wunderschön. Auch hier führten wieder Strassen zu allen Look-Outs, wir arbeiten momentan nicht wirklich an unserer Fitness. Im weinigen Hunter Valley haben wir zwar bei einem Weingut Halt gemacht, statt jedoch Wein zu degustieren (und vor allem zu kaufen), haben wir das Geld in wahnsinnig teure und leckere Pizzas investiert.



the three Sisters









Newcastle hat einer der wichtigsten Häfen des Landes und durch genau diesen sind wir spaziert. Der Pier beim Leuchtturm war so lang, dass aus einem kurzen Spaziergang ein blasenbringender Marsch wurde, rentiert hat es sich jedoch auf jeden Fall.








In Coffs Harbour hat sich Kati auf die Suche nach einem alten Bekannten gemacht, nachdem jedoch die beiden Fräuleins an der Reception ihn nicht gekannt haben, hat sie die Suchaktion wieder abgeblasen. Leider hatten wir vor allem hier etwas Wetterpech: wie auch schon die Tage zuvor - und auch die folgenden Tage, das wussten wir jedoch da noch nicht, logischerweise - hat es viel geregnet. Meistens schien dann jedoch irgendwann mal wieder die Sonne, in Coffs Harbour hats jedoch so gut wie die ganze Zeit gegossen wie aus Kübeln. EIgentlich macht uns das ja nichts aus, das 'Problem' ist aber die Temperatur, sobald es zu regnen anfängt kühlt es sofort ab.

Gluschtigi Strassenverhältnisse. Der Durchschnittsaustralier fährt trotzdem ohne Licht.

Katastrophen-Tourismus


Lädi? Oder z Kati? Oder doch öpper främds...?





In Byron Bay haben wir uns augenblicklich verliebt! Obwohl wir immer noch mit dem gleichen Wetterprofil vorlieb nehmen mussten (aber mit längeren Sonnenperioden, wir näherten uns schliesslich dem Sunshine State!), blieben wir länger als geplant. Das Städtchen, welches den östlichsten Punkt des australischen Festlandes beheimatet, hatte sehr viel Charme und sehr viele Sprachschüler, man hörte viel Schweizerdeutsch und sah viele 'schweizerische' Gesichter (uns erkennt man irgendwie immer aus der Masse). Auf dem Campingplatz (der bisher teuerste mit AUD 46 pro Nacht) haben wir Peter und Lisa aus Brisbane kennen gelernt, die uns einen ganzen Abend lang mit Bier und Tipps für ganz Queensland versorgt haben.



Papier-Wale haben wir auch gesehen.









Und dann war es endlich soweit: pünktlich zu unserer Reise-Halbzeit haben wir Queensland erreicht, the Sunshine State! Ab jetzt fragten uns wildfremde Menschen nicht mehr, wie uns den Australien gefällt, nein nein, nun geht es nur noch um Queensland. Wir haben uns aber auch immer wahnsinnig auf Queensland gefreut, auf die eher unglückliche Wahl der Reisezeit für Australien hingewiesen, haben wir immer geantwortet, dass wir, falls es im Süden zu kalt sei, einfach schneller nach Queensland düsen. Unsere Erwartungen waren dementsprechend hoch und... wurden (eigentlich) nicht entäuscht! Nachdem wir aus Gwunder durch Gold Coast gefahren sind (naja, von Miami kennen wir ja das Original und das sah doch irgendwie besser aus), haben wir Brisbane erreicht. Kleiner als Melbourne und Sydney (aber immer noch viel grösser als jede Stadt die wir in der Schweiz haben), ist 'Brisie' hübsch an einem Fluss gelegen, mit einer schönen Einkaufsmeile und Free Wifi bei der City Hall.

Wir konnten auch endlich unsere sportliche Seite ausleben: das 'Aussie Rules Football'-Spiel zwischen den heimischen Brisbane Lions und den weitgereisten West Coast Eagles stand auf dem Programm. Das einzig Positive: die Lions gewannen wenigstens das zweite Viertel, das bedeutete dass wir mit unserem Matchticket am nächsten Tag bei Mac Donalds einen Quarter Pounder geschenkt gekriegt haben. Ansonsten war unser Team nicht sehr erfolgreich.

Surfers Paradise




es het wieder mal gschiffet...

The biggest Fan!


Wer findet das Ei?






City Beach


Nördlich von Brisie befindet sich Steve Irwins 'Australia Zoo'. Obwohl wir den Crocodile Hunter irgendwie immer etwas komisch fanden (emel z Kati), haben wir uns den Park angeschaut, auch wenn wir den Eintritt mit einem grossen Nötli berappen mussten. Die Anlage ist sehr schön aufgebaut, jedoch recht klein (nicht aber die meisten Gehege) - sogar z'Dählhölzli ist grösser. Etwas grenzwärtig war die Känguruh-Anlage: da die Touris die Känguruhs da füttern dürfen (natürlich nur mit im Park gekauftem Roo-Futter), hüpfen sie einem entgegen und lassen sich streicheln. Irgendwie ein komisches Erlebnis, auch wenn wir die Kängis, die wir einfach so von nah und fern gesehen haben, (natürlich) nie berühren konnten, waren diese Begenungen doch spezieller. Aber im Grossen und Ganzen war der Park einen Besuch wert, man erfährt viel über die Tiere und wie man sie und auch sich selber schützen kann.



Dieser Kerl hat tatsächlich ein Kätzchen an der Leine.

im Kroki-Gehege

im Dingo-Gehege

im Zebra-Gehege

im Zoowärter-Gehege

im Baumaschinen-Gehege (selten, weil sehr scheu)






Wie pflückt man einen Koala?




  
Diesen Service wünschten wir uns für ganz Australien.



Das legendäre Ettamogah-Pub, wer kennt es nicht?


In Noosa haben wir unsere Tour nach Fraser Island organisiert. Da das Wetter immer noch nicht so toll war, haben wir uns schon überlegt, statt einer 2- eine 1-Tages-Tour zu machen. Die Lady vom Tourbüro hat uns jedoch voller Freude erzählt, dass das Wetter jetzt viel besser wird. Ob wir jedoch dieser gewagten Aussage vertrauen konnten? Man durfte gespannt sein...








... jawohl! Tourtag 1 wartete mit strahlend blauem Himmel auf uns. Als wir endlich mit der Fähre Fraser Island erreichten, stand bereits das erste Highlight vor der Türe: Lake McKenzie. Wer kennt nicht das Bild vom Süsswassersee mit weissem Sandstrand und klarem Wasser in allen Türkistönen? Nun ja... seit ein paar Jahren wird Queensland immer wieder etwas überflutet, davon bleibt auch die grösste Insel des Bundesstaates nicht verschont und auch nicht das meistfotografierte Sujet dieses Eilandes. Kurzum, der Wasserstand ist 2-3 m höher als früher, der Sandstrand ist permanent unter Wasser und die Wasserfarbe ist eher grün. Nicht wüst, das Bild stimmt aber einfach nicht mehr. Item, weiter gings zum anschliessenden Spaziergang durch den Regenwald dem Wanggoolba-Creek entlang. Nach dem Zmittag 'mussten' wir schon wieder zu Fuss weiter - dabei war die Tour doch so teuer : ) - und wir marschierten zum Lake Wabby, einem See neben und wegen einer 60 m hohen Sanddüne (Gigantismus wieder, die Düne war ca. 30 m hoch). Das Wasser war zwar kühler als nur  'erfrischend', wer uns kennt weiss aber um unseren harten Kern... oder so.

Tourtag 2 war ein feuchtes Vergnügen. Bedeckt wars sowieso, manchmal wars tatsächlich trocken, manchmal hats nur genieselt und meistens hats richtig heftig geschauert. Das Schiffswrack am Strand, die Champagne Pools, der Indian Head (Wow, was für eine Aussicht! Laut Experten war auch das Wasser so klar wie seit Monaten nicht mehr!), verschiedenfarbiger Sand und Eli Creek (bei schönem Wetter muss dieses Flüsschen ein Traum sein... wir können es uns leider nur vorstellen), tapfer haben wir das Programm durchgezogen (naaaaa, so schlimm wars auch wieder nicht). Unser Guide Warren konnte uns schliesslich oft (meistens unfreiwillig) zum Lachen bringen.

So haben wir den Lake McKenzie 'gekriegt'.







Wanggoolba-Creek

'sooooooooooooooo höchi Böim'

Lake Wabby

Lädis Kopf im Lake Wabby

der Strand-Highway


Ein Dingo. Sieht aus wie ein Hund, ist aber eigentlich eher ein Wolf.








Champagne-Pools




 


  




Wie bereits angetönt ist unsere Reise-Halbzeit jetzt schon vorbei. Eigentlich wollten wir gerade etwas dazu schreiben, aber wir sehen gerade von unserem Camper aus ein Känguruh grasen... wir sind von diesen Riesenratten immer noch verzückt und können noch immer nicht wegschauen wenn wir eins erblicken, deshalb ist dieser Blog jetzt fertig : )