Montag, 28. Januar 2013

Lago de Atitlán - San Pedro & Panajachel

San Pedro hat mich mit Sonnenschein empfangen, das von mir gewünschte Hostel war jedoch bereits voll: kein Problem, ich bot an, in einer der vielen Hängematten zu schlafen. Kaum bezahlt, überzog sich der Himmel, es wurde sehr kühl und begann sogar zu regnen. Glücklicherweise durfte ich im Einzelzimmer meines neuen Kumpels Warren couchsurfen : ) es gefiel mir so gut, dass ich (oder besser wir : ) ) das wohl bei ihm Zuhause in Sydney wiederholen werden.

Am nächsten Morgen hat es wieder etwas geregnet und Kopfweh hatte ich auch ein klein bisschen: beste Voraussetzungen für einen Ausritt. Es war aber wunderschön. Ich denke, mein Pferd war steinalt und schwerhörig, genau das richtige für mich. Auch als Nichtreiter fand ich jedoch komisch, das wir nur auf der Beton- - jawohl, Beton und nicht Asphalt... ich fragte meinen Guide, wieso die Strasse hier aus Beton sei, er meinte nur, weil die Leute dumm seien, item - strasse galoppierten. Ich habe mich dabei aber mindestens wie Wendy gefühlt. Nach drei Stunden war der Ausritt vorbei, ich 'durfte' jedoch noch ein paar Tage davon zehren, jedes Mal wenn ich mich auf einen Stuhl setze.

Ausserdem war Australia-Day und in San Pedro wimmelt es nur so von Australiern. Nach der Aussie-Party gingen wir an die After-Party und danach an die After-After-Party, welche in einem (leerstehenden?) Haus mit der hässlichsten Toilette meines Lebens stattfand. Ich lernte einen Guatemalteken kennen, der mich mit den Worten 'De Suiza? Welcome to the third World, where the Drugs are the cheapest and the best!' begrüsste. Selbstverständlich habe ich mich jedoch zurückgehalten, Mim : ).

Ich stellte fest, dass ich Lädis Adapter in San Marcos vergessen hatte. Also fuhr ich nach ein paar Tagen wieder zurück und er stecke tatsächlich noch in der Steckdose neben meinem Dorm-Bett.

Nach ein paar Tagen zog es mich nach Panajachel, da gefiel es mir jedoch überhaupt nicht. Ausser den unglaublich teuren aber wahnsinnig leckeren Fettuchine... ich krieg Hunger, ich muss weg : )




Mein Guide Lucas und seine zwei Hunde


Aussicht vom Dach meines Hostels.

Der Vulkan San Pedro, welchen ich (natürlich) nicht bestiegen habe.



auch ein nettes Dreigestirn



In diesem versifften Lokal trugen alle Stühle Kleider.

lecker

Bald ist Sonnenuntergang, das heisst Business, Ladys.



Donnerstag, 24. Januar 2013

Lago de Atitlán - San Marcos

http://www.youtube.com/watch?v=4MUBT2TfzY8

Fertig Schule, fertig Kälte - nachdem ich meine letzte Nacht in Xela ausgiebig genossen habe (es war wieder etwas wärmer), bin ich nach San Marcos am wunderschönen Atitlán-See gereist. Ein bisschen aufregend wars, als das Mädchen im Minibus vis-a-vis von mir seiner Mutter deutete, dass es erbrechen müsse. Dank Platzwechsel mit mir (also immer noch vis-a-vis von mir) und etwas frischer Luft, konnte es sich zurückhalten, bis ich mitten im nirgendwo am Highway ausgestiegen bin. Viel weniger aufregend war später, als ich in Panajachel zwei Stunden auf ein Boot warten musste. Die Sonne schien jedoch und die Aussicht war wunderschön.

Die erste Nacht im Hippie-Dörfchen verbrachte ich zusammen mit meinem Schuelgspändli Maggie in einem schicken Hotel, sie musste jedoch zurück in die Schule, also zog ich in ein auch schickes Hostel um. In San Marcos gibt es viel und auch nicht viel zu tun. Meiner Meinung nach ist es wie Disney Land, die Locals wohnen hinter der Landzunge, auf der sich viele Hotels, Restaurant, Heilzentren und sonstiges spirituelles Zeugs befinden. Die wunderbare Jude aus Sheffield hat mich an zwei der (offenbar berühmten) Schoggi-Zeremonien geschleppt mitgenommen, eine war in der Abendsonne auf einem kleinen Berg, die andere beim Schoggi-Schamanen Keith. Testweise habe ich Lädi alle meine Energie gesandt und es hat sogar geklappt : )

Ausserdem habe ich viele Gespräche geführt, den Sonnenaufgang geschaut und um 07.00 Uhr morgens Yoga gemacht. Die Wäschereien in San Marcos waren mir jedoch zu teuer, deshalb bin ich nun weiter gezogen.

Bis dann. Aho, oder so.


Harte Arbeit - zwei Stunden dauerte es, bis die liebe Dorcas ablegte.


unser schickes Hotelzimmer

Let the sunshine in!

bye bye Maggie




Ich brauchte Geld - also habe ich das Ufer gewechselt, bin nach San Pedro gefahren und von da aus sieht man die Indian Nose.

Damit keine Langeweile vor lauter 'See-Bilder' aufkommt, hier noch das fesche Toilettenhäuschen vom Hostel.

Samstag, 19. Januar 2013

Quetzaltenango III.

Ich nehme alles zurück! Ich habe mich doch nicht an das Klima gewohnt, diese Woche war einfach nur schrecklich kalt. Es war so kalt, dass ich manchmal zwei paar Hosen trug, mein Gastvater beim Frühstück jeweils eine Kappe an hatte und ich einmal die Schulstunden in ein Café verlegt habe. Als ich das meiner Lehrerin vorgeschlagen habe, meinte sie nur schlotternd 'Sí, muchas gracias'.

Mein Highlight von anfangs Woche waren meine gereinigten Kleider und vor allem die Tatsache, dass ich mehr erhalten habe als ich gebracht habe: eine extra Socke (leider nur eine, ein Päärli wäre vom Schicksal wohl zu viel verlangt gewesen). Bei Schulgspändlis haben jedoch Unterwäsche und auch Hosen gefehlt: das wäre bei meinem Kleiderbestand definitiv nicht drin gelegen.

Seit ich Spanisch lerne habe ich riesen Probleme mit meinem Englisch: ich vergesse Wörter, rede wirres Zeug... etwas peinlich ist mir das jeweils schon. Ich bin jedoch gespannt, was ich jetzt mit meinem Spanisch anfangen kann, vielleicht brauche ich Englisch ja gar nicht mehr. Tal vez : )

Diese Woche habe ich auch noch einen Ausflug auf den Friedhof (riesengross und kunterbunt) gemacht: besonders lustig gruselig wars, als wir von einem Rudel knurrender Hunde verfolgt wurden. Ausserdem habe ich meiner Gastfamilie eine Rösti gemacht, Vorträge besucht, war am Fest des schwarzen Jesus und konnte meinen 'Cuba Libre-Index' von Xela um einige Punkte erweitern (geht von 2 bis 3 Stutz).

Letzten Samstag habe ich nach dem Ausgang ein Taxi genommen: war recht spassig, ich kannte meine Adresse nicht und der Taxifahrer kannte Xela nicht wirklich.

Die ganze Familie, inkl. 88jährigem Opa, lustiger Tante und meiner Rösti.

Dieses Vögelchen hat mir meine Zukunft gezwitschert.

im Hintergrund: der schwarze Jesus




Gräber soweit das Auge reicht.

Marmor ist wertvoll, deshalb rollen viele Köpfe.



Dieses Kind ist nicht eingesperrt, sondern wir!

Schulstunden an der Wärme.

Bestanden! Prüfung gab es zwar keine...



Sonntag, 13. Januar 2013

Quetzaltenango II.

Ich bin immer noch in Xela und langsam gewöhne ich mich auch das Klima. Tagsüber, wenn die Sonne scheint, ist es richtig schön warm, fast heiss. Morgens, Abends und Nachts ist es jedoch empfindlich kalt (für meinen Geschmack; es sagen dann immer alle, in der Schweiz sei es doch viel kälter... natürlich, Zuhause habe ich aber auch mehr als zwei Paar Socken). Da der Unterricht in der Schule immer im Innenhof stattfindet und es da im Schatten auch nicht allzu warm ist, verbringen meine Lehrerin und ich die beiden ersten Stunden oft auf der Dachterrasse der Schule.

Ich mag meine Schule. Mal davon abgesehen, das ich sogar etwas spanisch gelernt habe, wird einem auch dieses schöne Land mit seinen guten aber auch mit seinen tragischen Seiten näher gebracht. So habe ich zum Beispiel einen Vortrag über die Unterernährung der guatemaltekischen Kinder gehört: kaum vorstellbar, wenn man hier durch die 'reiche' Zona 1 von Xela spaziert. Ausserdem wird am Ende der Woche eine Stunde über die Schlagzeilen der vergangenen Woche in Guatemala diskutiert. Aber es darf auch mal lustig sein, z.B. fand ein Fussballturnier statt (läck, isch da höiii da obe!!) oder die Schüler konnten/mussten etwas für das internationale Znacht kochen.

Am Samstag waren wir am Meer! Nach einer durchzechten Nacht fuhren wir in einem (zu) kleinen Bus drei Stunden an die Pazifikküste. Es war unglaublich heiss aber auch wunderschön. Heute Sonntag ging ich schon wieder baden, diesmal auf (geschätzten) 2'800 m ü.M. im Thermalwasser der Fuentes Georginas.


Dies ist ein Symbolbild. Xela ist voll von Anwälten und Notaren. In einem wirklich kurzen Strässchen in unserem Quartier befinden sich mindestens neun 'Kanzleien'...


Xela von oben.



Der wunderschöne Markt 'Democracia'. Nebst den Zutaten für die Rösti habe ich hier aus 'Gluscht' noch ein paar Äpfel gekauft. Später bemerkte ich den Sticker 'Granny Smith USA'.

Unsere Bärner Rösti. Wir haben auch noch eine vegane Version gekocht, die war jedoch zum vergessen. Vegan ist ja auch nicht der Sinn einer Rösti : )

hust, hust, röchel...



Playa Tilapa




Auf der Ladefläche eines PickUps sind wir den Berg hinauf gerast...

... vorbei an unglaublich duftenden Gemüsefeldern. Die Region ist der Gemüsegarten des Landes, wobei die schönsten und besten Produkte exportiert werden.



Nachtrag zu meinem letzten Blogeintrag: als ich kürzlich einfach in einen Laden spaziert bin um etwas zu fragen, war das erste was ich sah eine Uhr...