Freitag, 12. April 2013

Rarotonga


Die Cook Islands - zehn Flugstunden von L.A. entfernt, befindet sich in der letzten Zeitzone vor der Datumsgrenze dieses Inselparadies. Die Südsee, auch wenn eher für Honeymoon vorgesehen, lockt mich schon seit Jahren. Am Ostermontag war es dann soweit, morgens um sechs Uhr landete ich in Rarotonga, pünktlich zum Sonnenaufgang. Im Hostel angekommen kam mir etwas in den Sinn: ich bin überhaupt kein Strandmensch, was will ich hier eigentlich zwölf Tage?

Ich habe mich ganz rasch an das Sünnele gewöhnt, auch wenn ich - welche Überraschung! - nicht soooooo braun geworden bin, wie ich mir das gewünscht hätte. Mein lieber Papa ist bestimmt schon jetzt viel gebräunter als ich. Viel zu tun gab es eigentlich nicht, erst recht kaum bezahlbare Aktivitäten. Meine Tage waren jedoch alle sehr ausgefüllt, mein Buch habe ich noch nicht mal zur Hälfte gelesen: morgens aufstehen, Sonnencreme einschmieren, ins Bikini schlüpfen, ein armseeliges Frühstück geniessen, im Liegestuhl liegen, in die Lagune hüpfen, mit den drei- oder vierbeinigen Hunden spielen, zurück in den Liegestuhl steigen, ein armseeliges Mittagessen verdrücken, ein Strandspaziergang machen, Paddeln und so weiter. Das Leben meint es gut mit einem in Rarotonga, alles ist auch sehr einfach: um in die Stadt zu kommen (im Supermarkt dort war die Auswahl wenigstens etwas grösser und das ganze günstiger) kann man a) den stündlichen Bus im Uhrzeigersinn nehmen, b) den stündlichen Bus gegen den Uhrzeigersinn nehmen oder c) autostöpplen. Ich habe mich meistens für c) entschieden, was sehr gut geklappt hat. Gut, ich habe jetzt das offizielle Rarotonga-Tattoo, da sich beim Absteigen meine rechte Wade und der Scooter-Auspuff sehr nahe gekommen sind, aber das ist ja auch eine Art Souvenir.

Einmal haben ich und Amanda aus Deutschland den Island Cross Trek gemacht, glücklicherweise hat der nette Insulaner, der uns in die Stadt mitgenommen hat, uns bis an den Beginn des Treks gefahren: die sind einfach so liebenswürdig! Der Aufstieg war nicht sehr lang, aber (für meine Verhältnisse) unglaublich steil, dank dem Dschungel, in dem wir uns befanden, jedoch schön schattig. Auf der 'Passhöhe' hatte man eine schöne Aussicht über beide Seiten der Insel. Auf dem Weg zurück habe ich mir für NZD 2 eine Glacé gekauft, was die einzige Ausgabe für diesen schönen Ausflug war.

Ja, das liebe Geld! Sparfüchse kommen nicht auf ihre Kosten, ganz im Gegenteil. Nach dem ersten Schock habe ich mich jedoch rasch daran gewohnt und mich ausschliesslich von Dosenspaghetti, Soupdrink, Toastbrot und Scheibenkäse ernährt. Mir war gar nicht bewusst, wie sehr ich Früchte und Gemüse mag und vermissen kann. Nach ein paar Tagen jammern, haben mir die Leute im Hostel manchmal ein paar Orangenschnitze oder Melonenstückchen zugesteckt. Eines Abends hatte ich ein echtes Festessen: einer im Hostel hat einen frischen Thunfisch gekriegt und den haben wir dann zusammen gebraten und vor allem gegessen.

Obwohl am andern Ende der Welt gelegen, hat Rarotonga eine echte Premiere erlebt: ich habe Karaoke gesungen. Normalerweise mache ich das nie, aber ich konnte fast nicht mehr aufhören, so viel Spass hat das gemacht. Verblüffenderweise hört man kaum einen Unterschied zum Original: klick mich.
Noch was anderes zum Thema anderes Ende der Welt: nirgends habe ich so viele Schweizer und Deutsche getroffen wie hier, dass ich jedoch Simus Cousin getroffen habe übertrifft irgendwie alles.

Ich bin immer noch eine misserable Travellerin: bei meiner Abreise (Abflug war um 3 Uhr morgens!) bin ich nach dem CheckIn eingeschlafen und erst wieder wach geworden als ich hörte 'Last Call for Miss Katja Kunz, please go immediately to Gate 1'. Tja...


Disclaimer: Das Betrachten dieser Bilder erfolgt auf eigene Gefahr, ich will keine Klagen hören. Bedenkt einfach, dass Rarotonga die hässliche Schwester von Aitutaki ist und da habe ich auch noch ein paar Tage verbracht...



Das ist nicht wirklich Nebel. Es war aber wirklich so kalt am Notausgang, dass meine Kamera 'angelaufen' (ist das ein hochdeutsches Wort? wohl kaum...) ist!




Mein Strand.




Aussicht vom Hostel.


Frangipani! Dieser Duft...


Amanda & ich

Sonnenaufgang in unserer Lagune.



Im Frühtau zu Berge wir gehn, fallera...








Happy Hour. 


So klar war das Wasser.

Als ich aus Versehen bei Flut auf die Nachbarsinsel spaziert bin, musste ich meine Tasche/Kamera survivalmässig transportieren.

Auf der kleinen Insel in unserer Lagune.





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