Donnerstag, 6. Juni 2013

Känguruh-Report Nummer 3

Emu Park - Cape Hillsborough - Airlie Beach - Whitsundays - Alligator Creek - Townsville - Little Cristal Creek - Wallaman Falls - Mission Beach - Innot Hot Springs - Undara - Wasserfall Circuit & Hardcore Sightseeing - Granit Gorge


Nachdem es auch nach unserer Rückkehr von Fraser Island den ganzen Abend wie aus Kübeln gegossen hat, fuhren wir am nächsten Morgen bei schönstem Wetter weiter. Im kleinen Küstenort Emu Park haben wir uns auf dem Caravan Park im Bell Park niedergelassen, in welchem wir uns sofort heimisch gefühlt haben. Dieser Platz wird in die Geschichte eingehen als derjenige mit dem besten Raumduft unserer Reise (hmmmmm, irgendetwas vanilliges), diesen Eindruck konnte auch Katis Begegnung mit einer Kakerlake beim Zähneputzen nicht trüben. Wir hatten sogar so etwas in der Art wie gratis WiFi, die Lady an der Reception hat uns gesagt, dass wir direkt vor der Reception Empfang hätten und es gratis sei, solange wir es nicht die ganze Zeit benutzen. Das Signal kam jedoch bis zu unserem Platz, hehe... ausserdem war dies der erste Tag, an dem wir eigentlich nie etwas anderes als Bikini/Shorts getragen haben: das Leben, wie es sein sollte. An Tag zwei haben sich Karin und Stuwi aus Spiez, die wir schon auf Fraser Island getroffen haben, zu uns gesellt, und wir haben über ein paar Cider und Bundis einen gemütlichen Abend verbracht.




Waschtag






unser liebster Snack: Fish 'n Chips





Cape Hillsborough soll laut Peter und Lisa (unsere Reiseplaner aus Brisbane, die wir in Byron Bay getroffen haben) der einzige Ort in Australien sein, an dem sich Känguruhs am Strand aufhalten. Wir haben uns zwar etwas gewundert was die da machen, wohl kaum fischen, aber das war trotzdem für uns Argument genug auch diesem Ort einen Besuch abzustatten. Die Bucht an sich war schon wunderhübsch, wir konnten ca. 20 meter neben dem Zugang zum Meer campieren und unter dem klaren Sternenhimmel unsere Pasta verdrücken. Dann hiess es aber auch schon ab ins Bett, da wir ja um halb sechs zum Sonnenaufgang/Känguruh jagen wieder am Strand sein 'mussten'. Das hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, es war wunderschön! Wir konnten zum ersten Mal eine Mutter mit ihrem Joey im Beutel sehen. Lustig war, dass mir Frau Campingplatz gesagt hat, dass sie die Ruhs selbstverständlich nicht füttern dürfen, wir seien ja in einem Nationalpark. Das war jedoch dreist gelogen, wir haben das Futter und auch den 'Fütterer' gesehen, janu...

beim 'Firabebierli'

Futter-Mann










Eigentlich hatten wir noch einen Abstecher in den Eungella Nationalpark im Landesinnern vor, uns hat jedoch unser Wägelchen etwas nervös gemacht, da vier Lämpchen zu leuchten angefangen haben... auf eine 'steile Serpentinenstrasse' (laut Reiseführer) haben wir uns mit Bremsproblemen dann doch nicht mehr getraut. Weicheier wir : )




Auf Airlie Beach haben wir uns seit Wochen gefreut, da wir hier etwas (hoffentlich) besonderes vorhatten. Wir waren jedoch einen Tag zu früh da, wir hatten also noch genug Zeit die Reparatur unseres Campers zu organisieren und eine riesige Portion Brathärdöpfel zu kochen. Auch haben wir Karin und Stuwi wieder getroffen und es ging gleich gemütlich weiter. Ausserdem haben wir an der Lagune (im Meer schwimmen kann/darf/soll man wegen den Quallen nämlich nicht) etwas an unserer Bräune gearbeitet.



Kakadus beobachten, spannender als TV gucken.


Airlies Lagune




Dann war es endlich soweit, wir freuten uns wie kleine Kinder, denn wir gingen segeln auf der 'Solway Lass', einem 111 Jahre alten Segelschiff. Dieses Boot hat schon mehr erlebt als man sich vorstellen kann, unzählige Besitzer, Nutzungszwecke und Heimathäfen, dafür spricht wohl auch die Tatsache, dass sie schon zwei Mal gesunken ist. Item, Angst hat uns das keine gemacht und die Tatsache, dass sich Karin und Stuwi entschlossen haben die gleiche Tour zu machen war dann noch das Tüpfelchen auf dem i. Das volle Schiff fasst gut 30 Touristen plus Crew, unsere Gruppe bestand jedoch aus nur 12 Leuten. Wir hatten also massig viel Platz und auch die Crew war total entspannt. Da das Schiff einfach soooooo toll war, war es eigentlich auch wurst, dass am ersten Morgen der Himmel bedeckt war, und pünktlich zum Besuch des berühmten 'Whitehaven Beach' kam auch noch die Sonne durch.

Zweimal sind wir sogar kurz gesegelt, auch wenn die Crew kein Geheimnis daraus gemacht hat, dass das nur für uns Touris war. Kein Wunder, der Wind war so schwach, als der Kapitän den Motor ausgeschaltet hat, fühlte es sich beinahe an wie eine Notbremsung.

Etwas mühsam war, dass wir wegen der Quallen immer einen Neoprenanzug tragen mussten wenn wir ins Wasser wollten, aber das ist halt Australien... kaum will man ins Meer, muss man um sein Leben fürchten: Quallen, Haie, Krokodile usw.! Andererseits konnte man dank dem Kleidchen unbelasteter von Bord springen, da ein 'Ränzler' so nicht schmerzt.

Diese drei Tage waren ein absolutes Highlight, wir denken sogar unser absolutes Australien-Highlight: super Leute (natürlich wieder eine Schweizer Mehrzahl, wie bisher auf jeder unserer Touren), super Essen (und nicht zu wenig), jedes Wetter (wenn auch nie anständig Wind), ein gratis Kabinen-Upgrade, Delphine im Mondschein, eine Meeresschildkröte usw. Nur das Schnorcheln war mist : )

Wieder in Airlie Beach haben wir uns alle noch einmal getroffen... diese Nacht war einfach nur sehr kurios, irgendetwas scheint mit den Leute hier nicht zu stimmen... das Agressionspotenzial war unglaublich hoch und mindestens einmal hat jeder von uns Hausverbot in einer Bar erhalten. Janu.







Whitehaven Beach




















unser Schiff




die Männer und die scharfe Lauren : )






Lieblingsort, defintiv!




die legendäre Rope, hier (wie fast immer) Stuwi in Action


Es sah nicht bei allen gleich elegant aus...













Das grüne 'Füdle' dieser Ameisen haben wir alle abgeschleckt, schmeckte zitronig/limonig.





unser Schiff


links von uns: die berühmten und sehr geschätzten Stuwi & Karin

unsere lustige Gruppe


jau, wir gehen segeln!

die hinterste Position beim Seilziehen 'irgendetwas da oben hochziehen' ist immer die wichtigste, natürlich...



Dies ist ein äusserst seltenes Bild: Volounteer Marlin konnte beim arbeiten abgelichtet werden...

Da waren wir überall: man sieht, die Motorabschnitte haben die Überhand.

Dieses Seil hat Kati so verstaut.


unsere hübsche Crew: Volly Marlin, Koch Dave, Goldschatz Lauren, Bosum Elliot, Kapitän Matt.



Im Bowling Green Bay National Park haben wir nach den Tagen auf hoher See wieder Känguruhs getroffen, aussderdem lud der 'Aligator Creek' zum erfrischenden Bad ein. Die Namensgebung wirkt zwar etwas unglücklich, die Entscheidung dorthin zu fahren war es jedoch ganz und gar nicht.

Beine zu kurz oder Fluss zu tief?







Townsville. Ein feines Panini direkt am Meer. Jumping Pillow auf dem Camping. Kleine Einzelbadezimmer bei den Sanis. GROSSARTIG!




Auf dem Highway unterwegs haben wir uns spontan entschlossen noch etwas spazieren zu gehen. Also ab in den nächsten Nationalpark (in unserem Fall war das der 'Paluma Range National Park', war aber eigentlich recht willkürlich). In Paluma angekommen (nach ca. 45 Minuten Fahrt steil die Berge hinauf), hatten wir dann doch keine Lust mehr zu wandern... einmal die Aussicht fotografiert und es ging wieder runter. Unterwegs haben wir jedoch noch Halt gemacht und bei eigentlich recht kühlen Temperaturen im noch kühleren 'Little Cristal Creek' gebadet - das war einfach traumhaft, im Gegensatz zum 'Alligator Creek' war der Name hier Programm!

Na so etwas lohnt sich doch, oder?













Nachdem durch die Baderei unsere Kreisläufe so richtig in Schwung gekommen waren, freuten wir uns auf eine richtige italienische Pizza! Eine halbe Stunde Fahrt entfernt lag nämlich Ingham, 'Australiens grösste italienischstämmige Siedlung'. Da haben wir uns jedoch getäuscht... wir fanden ein einziges Lokal mit einem italienischen Namen, Pizza hatten die nicht, und die Fettucine Carbonara war mit Champignons. Nicht schlecht, aber nicht richtig.

Satt waren wir trotzdem, also machten wir uns auf den Weg zu den 'Wallaman Falls', - achtung Superlativ - Australiens höchstem single-drop Wasserfall. Wir waren jedoch wirklich wirklich wirklich beeindruckt, so sehr, dass wir am nächsten Morgen die Wanderung in die Schlucht runter (und natürlich auch wieder rauf!) machten. Der Schweiss floss in Strömen, das hat sich jedoch definitiv gelohnt!







Hier sollte man sich besser nicht im Wasser treiben lassen: ein paar hundert Meter später gehts runter...




GESCHAFFT! Jetzt gehts 'nur' noch hoch...





Wir waren so dermassen stolz auf unsere sportliche Betätigung, dass wir nur noch runter ans Meer nach Mission Beach fuhren, uns einen hübschen Camping suchten und die Beine hochlegten. Wir waren aber etwas aufgeregt in Mission Beach, da uns hunderte von Schilder (auf dem Highway, auf der Zufahrtsstrasse, auf der Campingtoilette usw.) darauf aufmerksam machten, dass sich hier viele Cassowaries aufhalten. Ein Cassowarie haben wir bereits vor ein paar Wochen im Australia Zoo gesehen und dieser (flugunfähige) Vogel hat sich uns vor allem dadurch in die Gehirne gebrannt, dass er sehr umständlich trinkt und auch sonst etwas wirr wirkt. Wir wollten also unbedingt eines in freier Natur sehen, was uns bis heute noch nicht gelungen ist. Wir geben aber nicht auf, da wir immer noch öffters Cassowary-Schilder sehen.




Wir sagten vorübergehend Tschüss zum Meer und fuhren ins Landesinnere. Das Wetter war nicht sehr gut, das kam uns jedoch gelegen, da wir in 'Innot Hot Springs' übernachten wollten. Der Name verprach uns heisse Quellen, wir hatten jedoch keine Ahnung was wir erwarten konnten. Innot Hot Springs besteht eigentlich nur aus einem Hotel/Motel, einem Campingplatz/Motel und dem Highway. Die Quellen stellten sich als Poolanlage direkt auf dem Campingplatz heraus und waren herrlich zum entspannen. Da wir am nächsten Tag früh los wollten, standen wir zu einer unchristlichen Zeit (07.00 Uhr) auf, nur um nochmal etwas im heissen Wasser zu kochen.






Danach erlebte Lädi eines seiner Highlights: ein Road Train! Zwar nur schlafend am Strassenrand, aber trotzdem. Unser Camper scheute den Vergleich nicht und wir finden, es macht eine gute Figur neben dem grossen Cousin.




Unser Ziel hiess 'Undara', einerseits Heimat von Lavahöhlen, andererseits einfach erreichbares Outback. Undara ist nicht (wie wir dachten) ein Ort, sondern eine Anlage im 'Volcanic National Park'. Da wir ohne zu bemerken von der Nebensaison im Süden in die Hochsaison im Norden gefahren sind, konnten wir erst an der zweitletzten Tour des Tages teilnehmen, nicht wie von uns angenommen um halb 11 vormittags. So hatten wir unglaublich viel Zeit, weshalb wir erstmal etwas anständiges kochten: Gschnätzlets!

Nachdem wir uns den ganzen Nachmittag die Zeit vertrieben haben, waren wir gespannt auf die mit AUD 50 doch sehr teure Tour. Es war ganz interessant und auch schön, aber ja... wirklich überteuert! Zum Znacht gingen wir auswärts. Fast die ganze Undara-Anlage ist mit alten restaurieren EIsenbahnwaggons gestaltet, für grosses Geld könnte man in denen sogar übernachten. Für Lädi gabs zum ersten Mal Känguruh. Sein Fazit: guet gsi.




Drei Mütter und ein Kinderloses. Welches da wohl auf Lädis Teller landen wird? Man könnte meinen, es mache sich gerade die gleichen Gedanken...





Das wäre nun also so eine 'Lava Tube'. Es ist stockdunkel da drinnen, Katis Blitz hat ein Meisterstück vollbracht.
















ein Kookaburra


Viele Waldbrände werden kontrolliert gelegt. Rechts der Strasse vor ein paar Tagen, links vor 10 Monaten. Den Grund dafür erklären wir gerne.









Und nun endlich, die Klischee-Bilder:





Als wir uns auf den Rückweg machten war in Undara noch schönes Wetter, unser Ziel war jedoch der Wasserfall-Circuit bei Millaa Milla und da angekommen hat es einmal mehr in Strömen geregnet. Da wir uns immer ein neues (potenzielles Übernachtungs-) Ziel gesetzt haben und das Wetter meistens schlecht blieb, hatten wir einen richtigen Sightseeing Tag: zuerst die Wasserfälle (wären bei schönem Wetter sooo schön zum baden gewesen), dann die beiden Kraterseen 'Lake Echam' und 'Lake Barrine' sowie anschliessend der 'Cathedral Fig Tree' (war mal ein Sämchen in der Grösse eines Sesamkerns, hat 44 m Umfang, ist ca. 500 Jahre alt, hat eine Krone in der Fläche von 2'000 m2, dies nur ein paar 'australische' Bemerkungen zu diesem riesen Baum!), wobei letzterer wirklich sehr beeindruckend war.



Millaa Millaa

Zillie




Ellinjaa

Lake Echam


Lake Barrine



so siehts bei diesem Baum obenrum aus...





Am Ende des Tages haben wir die Sonne tatsächlich wieder gefunden: in Granit Gorge haben wir uns eine hübsche Bademöglichkeit erhofft, das Wasser sah jedoch ganz und gar nicht einladend aus. Dafür hiessen uns unzählige Rock-Wallabies willkommen - kein Wunder, haben wir doch beim einchecken auf dem Campingplatz ein Säckchen Roo-Food erhalten. Diese Tierchen war so unglaublich süss, wir kamen aus dem Entzücken gar nicht mehr raus!

Ein Gipfeli! Wir sind uns zwar nicht sicher, ob die noch gar nicht fertig gebacken waren...















Zirkus-Wallabies






Noël: Dino Footprints!






So, nun sind wir schon im Schlussspurt, bald bald gehts wieder heim! Bis dahin geniessen wir hier noch in Shorts und T-Shirt den Winter (hat am 1. Juni angefangen). See Ya!

1 Kommentar:

  1. so schöni föteli.. das gefällt mir sehr gut :)

    u du bisch ja richtig brun worde :)

    u usserdem gefällt mir das ihr bald da sit...

    muntsch u bis gli
    marli

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